Als Teil des vom Land Rheinland-Pfalz eingeführten Demokratietags besuchte die Jahrgangsstufe 12 des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim am 5. Mai 2025 das Hambacher Schloss. Irina Fomitschow aus dem Leistungskurs Geschichte berichtet dabei über das größte Fest in der deutschen Geschichte bis zum Jahr 1832, das mit 30.000 Teilnehmenden heutzutage allenfalls durch Heimspiele des 1. FC Kaiserslautern und den Bad Dürkheimer Wurstmarkt übertroffen wird, in seiner politischen Dimension aber unerreicht bleibt:
„Das Hambacher Fest jährt sich 2025 vom 27. Mai bis 1. Juni zum 193. Mal. Die Führung, die wir am 5. Mai erhalten haben, war sehr lehrreich und man konnte viele Fakten für sich mitnehmen. Besonders faszinierend ist der prächtige Innenraum des Schlosses, der ein Museum und außerdem einen speziellen Saal für Feierlichkeiten bietet.
Zum Zeitpunkt des Hambacher Festes war das Schloss eine Ruine, längst nicht mehr bewohnbar. Trotzdem kamen viele verschiedene Leute (über 30.000), auch Arbeiter und Frauen, was zu dieser Zeit sehr selten war. Die damalige Regierung unter dem bayerischen König Ludwig I. wollte die Anreise der Teilnehmenden verhindern. Umso verwunderlicher ist es, dass auch Gäste aus dem Ausland (England, Polen, Frankreich) anwesend waren. Die Leute hatten sich versammelt, um die Werte der Freiheit und Demokratie zu vertreten.
Das Ereignis kann man nicht nur als „Deutschlands Wiedergeburt“ interpretieren, sondern als schon fast europäisches Fest, bei dem Leute aus verschiedenen Kulturen und Staaten zusammenkamen, um für das zu protestieren, was ihnen wichtig war.
Mit dem Wissen im Hinterkopf und dem Betrachten von Ausstellungsstücken wie der von damals noch existierenden Deutschlandfahne kam eine schon fast euphorische Stimmung auf. Verbunden mit dem wundervollen Ausblick, den man vom Hambacher Schloss auf die Stadt genießen kann, wirkte die Atmosphäre nun schon fast ehrfürchtig.“
Das Goethe-Gymnasium bedankt sich bei der Stiftung Hambacher Schloss für eine eindrucksvolle Führung, die ein sehr bedeutendes Ereignis in der deutschen Geschichte greifbar machte.
Dirk Wippert