„Ihr sucht Wissen, ich liefere es – aber gegen eine kleine Gegenleistung“ – Theater-AG zeigt Episoden aus Goethes Leben

So ganz einfach war das geplante Unterfangen dieses Jahr für die Mitglieder der Theater-AG nicht, in der sich 27 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen engagierten. Die Aufführung sollte wie das komplette Schulfest ganz im Zeichen unseres Namensgebers Johann Wolfgang von Goethe stehen. Aber, da war man sich schnell einig, nicht einfach nur ein Stück VON Goethe, sondern ein Stück ÜBER Goethe.

In Ermangelung einer Vorlage rauchten erstmal die Köpfe, wobei auch die Schülerinnen und Schüler immer wieder tolle eigene Ideen einbrachten. Schnell war z.B. klar: Es muss eine Szene im Geiste der beliebten Fack ju Göthe Reihe geben, in dem der oft durch die Älteren beklagte Sprachverfall aus Goethes Sicht beleuchtet wird. Warum also nicht Goethe von einer Zukunftsvision quälen lassen? Eine KI mit ihren Simulationen macht doch alles möglich.

Und genau das ist des Pudels-Kern in diesem Stück: Etwas, das uns alle und vor allem auch die Schüler heutzutage auf der Suche nach Wissen (und Bequemlichkeit) genauso in Versuchung führt wie Faust und bei dem einem gar nicht so richtig bewusst ist, welchen Preis man dafür bezahlt. So begleiten die Zuschauer beim Stück eine Schülergruppe, die sich bei einem Vortrag über Goethe von einer KI helfen lassen möchte, die allerdings ein gefährliches Eigenleben entwickelt und einen Preis für ihre Simulationen einfordert.

Diese können durchaus aufschlussreich und unterhaltsam sein, aber spätestens, wenn sich Goethe und Schiller im Rapbattle begegnen oder mit Newton diskutiert wird, der vor Goethes Geburt bereits gestorben war, sollte man auch mal hinterfragen, was die KI so zusammenstellt und das Denken nicht vollends aufgeben, bevor es zu spät ist.

Die durchaus verjüngte Besetzung machte schnell klar, dass man sich um den „Nachwuchs“ keine Sorgen zu machen braucht. So überzeugte zum Beispiel Noah Lobacz (8y) als Goethe direkt in seinem ersten Jahr in einer Hauptrolle vollends beim anspruchsvollen Wechsel zwischen Dichtung, Hadern, Romantik und philosophischen Diskussionen, die mal sachlich, mal rappend ausgetragen wurden. Auch Carolina Langolf (MSS 12) spielte zum ersten Mal eine Hauptrolle und machte ihre Sache, ebenfalls als Goethe in der Morgenbesetzung, fantastisch. Doch auch die etwas älteren oder besser gesagt: erfahreneren Hasen beeindruckten dieses Jahr erneut: Ramona Neu (7y) gab einen ebenso hinterlistigen wie charismatischen Mephisto, Greta Hahn (10b) verkörperte Goethes Frau Christiane Vulpius mit dem charakteristischen selbstsicheren, verschmitzten Charme und Rebekka Schmidt (6e) wirbelte gleichermaßen als erster Besen des Zauberlehrlings und als Stürmer und Dränger Friedrich Schiller mächtig Staub mit unglaublicher Energie auf.

So blickt die Theater-AG unter der Leitung durch Jennifer Zimprich, Rebekka Christmann und Mathias Metter auf ein erfolgreiches Theaterjahr zurück und freute sich vor allem bei der Abendvorstellung am 26.06.25 über eine Rekordkulisse mit ca. 200 Zuschauern.

Mathias Metter

 

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