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Schiller-Experte! – Leon Tchakachow kehrt zurück ans GGG

„Ich will die Wahrheit verkünden, auch wenn unsere Armut ewig währen sollte!“, erklärt Leon Tchakachow und blickt ins Publikum. Der Zwölftklässler steht auf der Aulabühne des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim und verkörpert den Lehrer in „Der Besuch der alten Dame“. Schon damals blitzt sein schauspielerisches Talent auf.

Fünf Jahre später, am 18. Februar 2019, spielt Leon Tchakachow an derselben Wirkungsstätte zwar nicht mehr Dürrenmatt, aber er hat bereits sehr Beachtliches erreicht! Gemeinsam mit Max Hampl (Abitur 2018) und Studiendirektorin Julia Hampl steht er nun als Ehemaliger auf der Bühne des GGG und singt in unvergleichlicher Weise Vertonungen von Schiller-Gedichten, sodass das sehr zahlreich erschienene Publikum enorm begeistert ist.

Bereits zum achten Mal hatte Initiatorin Julia Hampl zum nun fest etablierten und weit über die Schulgrenzen hinaus bekannten Goethe-Forum eingeladen und sollte diesmal selbst im Rampenlicht des Abends stehen. Die Deutsch- und Biologielehrerin, welche zudem am Studienseminar Speyer Referendarinnen und Referendare ausbildet, hatte sich für die vom Freudeskreis des Goethe-Gymnasiums veranstaltete Vortragsreihe etwas ganz Besonderes ausgedacht: „Friedrich Schiller und die Musik“.

In der siebzigminütigen Veranstaltung sollten aber nicht die sehr berühmten Balladen „Der Handschuh“ oder „Die Bürgschaft“ auf dem Programm stehen. Vielmehr gelang es Julia Hampl die Gedankenwelt des beliebten Dichters anhand von drei eher weniger bekannten Gedichten überzeugend und faszinierend auszubreiten. „Der Jüngling am Bache“, „Die Götter Griechenlands“ und „Der Pilgrim“ bildeten das Fundament von Julia Hampls Interpretationen. Vor der jeweiligen Besprechung erfolgte jeweils eine fesselnde Rezitation Leon Tchakachows und hiernach sein großartiger Gesang, wobei der GGG-Abiturient aus dem Jahr 2015 beeindruckend von Max Hampl am Klavier begleitet wurde, welcher derzeit an der Musikhochschule in Dresden bei Professor Karl-Heinz Simon, dem langjährigen Leiter der Germersheimer Musikschule, Klavier studiert.

Eingeleitet wurde der kurzweilige Abend durch „Ode an die Freude“, ein Schiller-Gedicht, welches durch die Vertonung Ludwig van Beethovens und die Erhebung zur EU-Hymne weltberühmt geworden ist. Julia Hampl und Leon Tchakachow, welcher an der Hochschule für Musik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Gesang studiert und hierbei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, glückte es, das philosophische Werk Schillers durch die brillante Darstellungsweise der Vertonungen Franz Schuberts auf die Musik zu übertragen und einerseits herauszuarbeiten, dass Schiller ein Künstler des Übergangs von der Klassik zur Romantik ist und andererseits ein Schöpfer einer Welt, die zwischen Verbrechen und Tugendhaftigkeit schwankt, einer „sentimentalistischen“ Art, die nach Vollkommenheit strebt und diese nicht in einer Konfession sieht, sondern die Religion als Kulturleistungen betrachtet.

Angereichert mit Illustrationen von Caspar David Friedrich und Zitaten von Schiller-Biograph Rüdiger Safranski sowie Heinrich von Kleist gaben Julia Hampl und das Speyerer Domchormitglied Leon Tchakachow dem Publikum mit auf den Weg, dass Schiller den heutigen Materialismus durchaus kritisch gesehen und appelliert hätte, hinaus zu gehen und die Welt kennenzulernen.

Dieses Lebensgefühl, welches auch Leon Tchakachow verinnerlicht hat, prangte als Motto des Goethe-Gymnasiums jahrelang über der Aulabühne und rief mit „Von der Bühne des GGG beflügelt in die Welt“ dazu auf, die Welt in allen Facetten zu erfassen, sich aber immer an die eigenen Wurzeln zu erinnern. Leon Tchakachow ist hierhin für einen Abend zurückgekehrt und hat das GGG mit seinem großen Können verzaubert.

Beseelt davon dankte der stellvertretende Schulleiter Martin Stein den drei Protagonisten für einen mitreißenden Abend und wies darauf hin, dass das nächste Goethe-Forum am 19. September 2019 zum Thema „100 Jahre Bauhaus“ stattfinden wird.

 

Dirk Wippert unter Mitwirkung von Hannah Frinker (MSS 11)

 

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